über mich

Andrea, ein paar Fragen…

Wie bist du zum Fotografieren gekommen?

Ich hatte quasi keine Wahl – bereits mein Urgroßvater besaß ein Fotostudio an der Ostsee und mein Vater war ein eifriger Hobbyfotograf und -filmer, (inklusive 8mm Kameras, 3 Diaprojektoren und einem ganzen Filmclub), und so wurde ich quasi mit dem Fotoapparat vor der Nase aufgezogen (genauso wie halt alle Kinder heute, nur analog).

Auch ich hatte Spaß an Foto und Video- aber mit den kleinen pupeligen Digitalkameras waren meine Ergebnisse nur mäßig berauschend.

Nach der Schule beschloß ich Regisseurin zu werden, ging zum Film und arbeitete als Script Supervisor, das klang mega exotisch, zahlte die Brötchen und stellte sich als spektakulär unkreativ heraus.

Da ich aber keine Ahnung hatte, wie ich den Absprung wohin auch immer schaffen sollte, hetzte ich von Set zu Set, verlor mich in regendurchtränken Cutterberichten und lernte die Qualitäten einer 50 Stunden Woche kennen.
Dann wurde es 2011 und ich hatte endlich genug Geld für eine Spiegelreflexkamera. Ich beschäftige mich zum ersten Mal intensiv mit Blende, ISO und Belichtungszeit und so fing ich an, das Filmteam und alles, was sich sonst auch nicht wehren konnte, zu fotografieren (vor allem Blumen, Häuser und Sonnenuntergänge).

Bei einer Filmfeier haben dann 2 Kameramänner meine Aufnahmen gelobt, und weil ich so eine Ehrfurcht vor Menschen dieses Standes habe, war das der Moment, in dem ich mir dachte, dass ich meine Leidenschaft doch zum Beruf machen könnte. Also wurde ich Fotografin.

Mit was fotografierst du?

Aktuell fotografiere ich mit der Canon EOS R6.
Das ist eine wunderbare Systemkamera, d.h. sie fotografiert komplett geräuschlos und das ist bei Events wie Hochzeiten oder auch am Filmset mittlerweile unentbehrlich.

Als Zweitkamera habe ich noch meine Canon 5D Mark III, sodass ich schnell zwischen 2 Objektiven wechseln kann.

Und seit wann malst du auch noch?

Im Jahr 2020 verpackte ich meine Weihnachtsgeschenke in braunes Packpapier, weil ich mir  einbildete, daß sei irgendwie umweltfreundlicher.

Es war vor allem langweiliger und fad. Und da ich meinen Verwandten nicht zumuten wollte, solch trostlose Pakete auszupacken, kritzelte ich Sternchen, dann Tannenzweige und kleine Männchen darauf.
Die Verwandtschaft war recht angetan und wieder keimte die Idee auf, das Ganze professionell anzugehen.

Als dann eine Pandemie verhinderte, dass es überhaupt noch Hochzeiten und ähnliches zu fotografieren gab, trat ich einer lustigen Illustrationsgruppe von Terry Runyan auf Facebook bei (ich bin halt über 40…), die mich anspornte jeden Tag etwas zu zeichen.

Auf einem winzigen Instagramaccount fing ich dann an meine Kreationen mit der Welt zu teilen.
Noch bin ich zwischen ausgelatschten Pfaden und schlammig-morastigem Neuland auf der Suche nach meinem eigenen Weg, aber mal ganz im Ernst: suchen wir den nicht alle?

Womit malst du denn?

Ich habe mit Fineliner und Aquarell angefangen, weil mich die Zartheit der Linien und die Unberechenbarkeit der Wasserfarben entzückten.

Doch da ich gerne spontan und ohne ausgefeilte Planung an meine Bilder herangehe, stieß ich bald an meine Grenzen, wenn ich während des Malens neue Ideen bekam, die sich aber nicht mehr in meine halbfertige Werke integrieren ließen.

Gerade bei Aquarell muss man sehr planvoll vorgehen, man kann nichts überpinseln und nur bedingt Fehler korrigieren.

Beim endlosen Scrollen durch die Insta-accounts fantastischer Illustrator*innen, entdeckte ich wunderbare Werke, bei denen ich mir nicht sicher war, ob sie digital oder analog kreiert wurden.
Ich recherchierte ein wenig und stieß auf die App „Procreate“, ausschließlich auf dem Ipad nutzbar – und so hatte ich bald auch eines.

Und was soll ich sagen: ich liebe es. Der Workflow entspicht extakt meiner Art zu kreieren, meiner Ungeduld, meinem Technikfaible.

Und doch birgt es natürlich auch Nachteile, man läuft immer Gefahr, daß die Bilder zu „glatt“ aussehen, daß man sich in Details verliert, kein Gefühl für die eigentliche Größe des Bildes bekommt und erreicht, ob der unendlichen Möglichkeiten, niemals ein Ende.Es ist wie mit allem.
Beides hat Vor- und Nachteile, wichtig ist, was man daraus macht und am Ende zählt sowieso nur eines: Und die Katze braucht Schnurrhaare!